Open Source Sabbatical
Nachdem im Januar 2024 das Open Source Program Office gegründet wurde, wird nun offiziell das Munich Open Source Sabbatical eingeführt. Fachlich qualifizierte Programmierer*innen können sich für eine begrenzte Zeit an Open Source-Projekten beteiligen, um diese zu verbessern.
Dieses Sabbatical steht nicht nur Mitarbeiter*innen der Landeshauptstadt München offen, sondern auch externen Softwareentwickler*innen. Um externe Entwickler*innen zu unterstützen, bietet die Stadt finanzielle Kompensation für den Verdienstausfall während des Sabbaticals.[1][2]
Projektauswahl
Interessierte Programmierer*innen können sich mit ihrem Projekt für das Sabbatical bewerben. Bewerbungen von Frauen werden besonders unterstützt.
Die Auswahl der Open Source Sabbaticals ist offen für Ideen von externen und internen Entwickler*innen.
- Es können Bugfixes oder Features für Projekte aus dem Eigenentwicklungsportfolio der Stadt München sein.
- Softwareprojekte die wir schon nutzen.
- Andere veröffentlichte freie Projekte, wenn sie einen Nutzen für die Stadt bieten.
Finanzielle Kompensation
Das Sabbatical wird attraktiv vergütet, sodass sich die Programmierer*innen von ihrem Arbeitgeber freistellen lassen können. Die Teilnehmer*innen sind nicht weisungsgebunden.[2:1]
Aktuell werden folgende Kompensationsmöglichkeiten angeboten:
externe Softwareentwickler*innen
Eine befristete Festanstellung ist grundsätzlich mit Sachgrund von einem halben Jahr möglich.
Eine befristete Festanstellung ist über die digitale Beratungsgesellschaft der Landeshauptstadt München digital@M möglich. Unsere Zielvorstellung bei der finanziellen Kompensation liegt dabei 60% des üblichen Gehalts.
Ein Werkvertrag oder Dienstvertrag ist aufgrund der Vergabevorberatung, der Ausarbeit der Vergabe- und Vertragsunterlagen und einer Ausschreibung des Vertrages durch die Vergabestelle schwer möglich.
Mitarbeiter*innen der LHM
Vorübergehende Einsätze innerhalb der LHM bieten Mitarbeiter*innen Entwicklungsmöglichkeiten und sind kurzfristig umsetzbar. Voraussetzung ist ein Einverständnis der abgebenden Dienststelle. Das Open Source Sabbatical ist auch als Praktikum während der Berufsausbildung bzw. des Dualen Studiums möglich, sofern das Projekt in den Ausbildungsplan passt.
Eine Direktbesetzung innerhalb der LHM ist möglich, sofern die dazu notwendige Stelle geschaffen wurde und eine Kompensationsmöglichkeit bei abgebender Dienststelle besteht.
Interessierte können ihre Bewerbungen formlos an opensource@muenchen.de senden, unter Angabe des Softwareprojekts und des Starttermins.
Die Landeshauptstadt München freut sich auf eure Bewerbungen!
Sabbaticals
Integreat-Chat
Das erste Open Source Sabbatical im ersten Halbjahr 2025 haben wir an das Projekt integreat-chat vergeben, um einen mehrsprachigen Chat-Service in die Integreat App zu integrieren. Dieser soll Ratsuchenden in München rund um die Uhr zur Verfügung steht.
Durch den Einsatz von Llama 3.3 und Google Gemma 3 wird eine effektive Kommunikation gewährleistet, die sowohl einfache als auch komplexe Anfragen beantworten kann. Die gesamte Software ist Open Source und der Quellcode ist öffentlich auf GitHub zugänglich.
Die bisherigen Ergebnisse des Projekts sind vielversprechend: Der Chatbot liefert in etwa 50 % der Fälle hilfreiche und passende Antworten auf Anfragen. Die Übersetzungsqualität wurde mit 4,9 von 5 bewertet, während die Antwortqualität bei 4,0 von 5 liegt. Zudem wurde die Relevanz der verlinkten Inhalte mit 4,8 von 5 bewertet. Das durchweg positive Feedback der Nutzer*innen zeigt, dass der Chatbot nicht nur die Integreat-App interaktiver macht, sondern auch einen echten Mehrwert für die Integration und Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund bietet.
Zudem wird in diesem Sabbatical Wert auf die Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit gelegt, um sicherzustellen, dass alle Münchener Bürger*innen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihren Sprachkenntnissen, die Vorteile der Integreat-App optimal nutzen können.